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Der neue Rathausplatz vermittelt zwischen dem historischen Rathaus und dem ergänzenden Neubau. Die Freianlagen greifen die unterschiedlichen Erschließungsrichtungen auf und verbinden sie durch eine klare, barrierefreie Wegeführung.
Fußläufig erfolgt die Haupterschließung vom Kaiserplatz direkt zum historischen Rathaus mit dem Standesamt sowie über den neu gestalteten Platz östlich des Altbaus zum zentralen Haupteingang des Neubaus. Ein weiterer Erschließungsweg führt vom S-Bahnhof über die Straße „An der Krone“ zum Nebeneingang des Neubaus. Zusätzliche Querungen im Westen binden das Quartier auf kurzen Wegen an.
Das Konzept sieht eine weitgehend autofreie Oberfläche vor. Lediglich drei barrierefreie Stellplätze befinden sich in Randlage direkt am Nebeneingang des Neubaus. 20 Fahrradstellplätze entlang der östlichen Grundstücksgrenze ergänzen das Mobilitätsangebot. Die Tiefgarage wird von der Straße „An der Krone“ zugänglich gemacht. So entsteht ein offener, weit nutzbarer Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität.
Der Höhenversprung zwischen Alt- und Neubau wird durch eine Kombination aus flachen Stufenläufen und barrierefreien Rampen überwunden. Integriert sind punktuell angeordnete Wasserfontänen, die zur Abkühlung beitragen und gleichzeitig den Stadtraum subtil rhythmisieren. Eine mittig angeordnete Baumreihe gliedert den Platz und schafft durch gezielte Verschattung ein angenehmes Mikroklima. Unter dem lichten Blätterdach entstehen kleinteilige Sitzgruppen. Eine möblierte Terrasse im Umfeld der Gastronomie des Neubaus ergänzt das Nutzungsspektrum. Im westlichen Bereich ist ein Kinderspielbereich mit Sitzgelegenheiten und locker gesetzten Baumgruppen verortet.
Die Gestaltung reagiert sensibel auf die klimatischen Anforderungen verdichteter Stadtstrukturen. Eine extensive Dachbegrünung auf dem Neubau ergänzt das dezentrale Regenwassermanagement. Oberflächenwasser wird über ein sanftes Gefälle in angrenzende Vegetationsflächen geleitet, wo es zurückgehalten, verdunstet oder versickert. Diese Muldenbereiche leisten zusammen mit den Baumpflanzungen einen aktiven Beitrag zur Reduzierung von Hitzeinseln.
Der Freiraum bleibt robust, pflegeleicht und wandelbar – und bildet zugleich einen verbindenden, qualitätsvollen Stadtraum zwischen Alt und Neu.
AUSLOBERIN: Kupferstadt Stolberg
WETTBEWERBSART: nichtoffener Wettbewerb
PLANUNGSPARTNER: Hascher Jehle Berlin GmbH, Berlin