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Die Neue Ortsmitte wird als identitätsstiftendes, urbanes Quartier konzipiert, das dem strukturlosen Zentrum Ottendorf-Okrillas endlich ein Herz gibt. Das städtebauliche Leitbild basiert auf der Transformation der Industriebrache in ein kompaktes gemischt genutztes, klimaangepasstes Quartier mit besonderem architektonischem Ausdruck. Der Ort soll für alle Generationen einladend sein, Gemeinschaft fördern und die Vergangenheit mit der Zukunft verbinden – durch Neuinterpretation des Ortsbildes unter Einbezug ausgewählter Bestandselemente des Betonwerks.
Der Landschaftsraum des neuen Quartiers gliedert sich in zwei komplementäre Bereiche, die gemeinsam soziale, ökologische und technische Funktionen übernehmen:
Der intensiv gestaltete Freiraum soll ca. 18 % der Fläche ausmachen. Hier entsteht eine
Promenade als prägende Adresse mit räumlichen Aufweitungen: Sitzstufen am Wasser am Entreeplatz, Spiel- und Freizeitbereiche entlang der Promenade, Aufenthaltsflächen mit Angeboten für alle Generationen und hochwertig gestaltete Räume zur Begegnung und sozialen Integration. Für den Fuß- und Radverkehr entstehen zwischen dem ehemaligen Rathaus und dem Bahnhof durchgängige Wegeverbindung.
Ein extensiver Landschaftspark macht ca. 82 % der Fläche aus und erfüllt verschiedene ökologische Funktionen wie Retentionsflächen zur Starkregenvorsorge, Verschattung und Durchlüftung durch großzügigen Baumbestand zur Verbesserung des Mikroklimas. Der bestehende Baumbestand soll maximal erhalten bleiben.
Klima-/Lärmschutz & Ressourcenschonung: Modulationen aus Baufeldaushub formen topografische Elemente kombiniert mit einer begrünten Lärmschutzwand entlang der Bahn, die den Schall reduziert. Gleichzeitig werden dadurch Materialabtransport und Baustellenverkehr verringert und die Belastung der Nachbarschaft reduziert. Die extensive Gestaltung dient als ökologische Kompensationsfläche und stärkt die Biodiversität.
Die Klimaoptimierung fokussiert auf die Umsetzung des Schwammstadt-Prinzips mit Retentionsräumen, begrünten Mulden, Versickerungsmulden und einer maximalen Entsiegelung. Straßenräume werden durchgrünt und neue Plätze und Innenhöfe gestaltet. Bei den Neubauten werden Retentionsdächer und Fassadenbegrünungen umgesetzt. Zur Reduktion von Hitzeinseln werden öffentliche Plätze und Schulhöfe verschattet.
AUSLOBERIN: Gemeinde Ottendorf-Okrilla
PLANUNGSPARTNER: Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH, Dresden
WETTBEWERBSART: Kooperatives städtebauliches Werkstattverfahren
