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Zeitgemäß gestaltete Innenstädte sind für eine Stadt überlebenswichtig. Durch ein geändertes Einkaufs- und Freizeitverhalten, veränderte Ansprüche an das Umfeld, dem Wunsch nach (Wieder-) Erleben eines prägenden Flusses in der Stadt und notwendige Anpassungen an den Klimawandel benötigt die Stadt Olpe neue Impulse in der Innenstadt.
Mit dem Neubau des ZOB und der Verlagerung des Bürger-(Rat)hauses sind bereits wichtige Entscheidungen zur Belebung der Innenstadt getroffen. Davon sowie vom historischen Kern der Stadt Olpe inspiriert, greift unser Entwurf die prägenden Richtungen des öffentlichen Raumes auf und führt sie weiter bis an die Bigge. Stadt und Landschaftsraum vernetzen sich und schaffen neue Impulse für eine lebendige Innenstadt.
Die Wahrnehmung der Bigge und der Olpe ist somit das prägende Element unserer Neugestaltung. Dabei wird das gesamte östliche Ufer und die angrenzende Innenstadt über mehrere Brücken mit dem Westufer vernetzt und sowohl Bürgerhaus wie ZOB besser an die Innenstadt angebunden. Um die neuen städtebaulichen Bausteine entwickelt sich am Ostufer ein völlig neuer Freiraum. Die Bigge wird aufgeweitet und über eine große Freitreppe mit der Innenstadt verbunden.
Das neue Stadthaus bildet dabei die bauliche Setzung am Fluss. Als multifunktionaler gemischt genutzter Stadtbaustein mit aktiven Erdgeschosszonen bespielt es die neuen öffentlichen Freiräume. Cafe und Gastronomie tragen dazu bei. Gemeinsam mit dem Lyzeum und dem Bürgerhaus entsteht so über die Bigge hinweg ein baulicher Dreiklang mit einer neuen Mitte: einem Fluss-Landschaftsraum mit Plätzen am und Terrassen zum Wasser.
In Ergänzung zum klassischen Marktplatz beruht der neue zentrale Ort auf Synergien zwischen Landschaft, Freizeit, Sport und sozialen Einrichtungen. Neue Angebote für Begegnung und Kommunikation für alle Olper Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände und Gruppierungen jeglicher Art fördern das Gemeinwohl sowie die Anziehungskraft der Innenstadt.
Im Bereich des neuen Stadthauses, als Pendant zum Bürgerhaus, entsteht ein vielfältiger nutzbarer urbaner Raum. Ein Nebel- und Fontänenfeld zwischen Stadthaus und Freitreppe setzt Akzente und sorgt für zusätzliche Erfrischung an heißen Sommertagen. Ein Spiel- und Bouleplatz liegt zwischen Lyzeum und Bürgerhaus an der neuen Stadtachse über den Fluss. Die Lyzeumgärten dienen als Stadtgärten zur Selbstversorgung der Bevölkerung.
Auf der gegenüberliegenden Seite nimmt der Uferplatz mit den Uferterrassen die Formensprache des neuen Freiraums auf und verbindet dadurch beide Uferseiten. Entlang der Bigge entstehen neue Promenaden, auf der Ostseite als lineare Baumallee auf dem oberen Niveau und auf der Westseite als wasserbegleitendes Promenadenband.
Am nördlichen Westufer bildet eine Aussichtsplattform den Endpunkt der Promenade.
Mittels intensiver neuer Baum- und Strauchpflanzungen mit klimaresilienten Arten wird ein vielfältig erlebbarer und zugleich grüner Freiraum entwickelt, der auch in den Sommermonaten genügend Schatten und Kühle bietet.
AUSLOBERIN: Kreisstadt Olpe
WETTBEWERBSART: Nichtoffener einphasiger freiraumplanerisch-städtebaulicher Realisierungswettbewerb nach VgV und RPW 2013
PLANUNGSPARTNER: Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH, Dresden