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Neugestaltung Fußgängerzone Bergheim
3. Preis

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Neugestaltung Fußgängerzone Bergheim
3. Preis

Eine ökologisch wertvolle Neugestaltung

Die Fußgängerzone zieht sich vom Aachener Tor bis zum neuen Stadttor und ist, bis auf Anlieferung und Rettungswege, vom motorisierten Verkehr befreit. Durch das neue Freiraumkonzept bekommt die Fußgängerzone eine klare und ruhige Gliederung, die über zwei Plätze führt.

Der Verlauf wird von Westen nach Osten durch einen mittleren Streifen geprägt, der viele verschiedene Nutzungen wie Flächen für die Außenbestuhlung der Gastronomien, Spielmöglichkeiten, Aufenthaltsbereiche und grüne Abschnitte unterbringt. Innerhalb dieses neuen „Stadtteppichs“ werden neben dem Erhalt von Bestandsgehölzen weitere Baumpflanzungen vorgesehen, die für eine angenehm luftige und zum Teil beschattete Atmosphäre sorgen. Zur nördlichen und südlichen Seite des Teppichs wird ein einheitlicher Pflasterbelag gewählt, der sich durch die gesamte Innenstadt, u. a. auch durch die Fußgängerzone zieht.

Ein wichtiger Punkt ist der Vorplatz zur Georgskapelle. Hier entsteht ein ruhiger Aufenthalts- und Treffpunkt in der Stadt. Die Bestandsbäume werden erhalten und eine Sitzreihe aus Bänken sorgt für Aufenthaltsqualität. Das Maria-Hilf-Krankenhaus wird über die Klosterstraße erschlossen. Der Pflasterbelag aus der Fußgängerzone wird hier weitergeführt und schafft eine visuelle Verbindung der Bereiche. Der Eingang des Krankenhauses bekommt einen kleinen Vorplatz mit Aufenthaltsmöglichkeiten und vielen Grünflächen. Die Parkplätze an der Klosterstraße bleiben weiterhin zugänglich, können aber langfristig in Grünflächen umgewandelt werden. Der Verlauf der alten Stadtmauer wird in der Klosterstraße durch eine farbliche Absetzung im Pflaster aufgezeigt.

Der zweite Platz befindet sich von der Kapelle aus gesehen hinter der Brücke über die Kleine Erft. Hier wird die Fußgängerzone mit den Café Extrablatt, dem Veranstaltungshaus Medio.Rhein Erft und den angrenzenden Wegebeziehungen verknüpft. Der entstehende Knotenpunkt bekommt als zentrales Element ein Wasserbecken mit umliegenden Sitzmöglichkeiten. Im Wasserbecken sorgen Wasserfontänen an heißen Tagen für eine angenehme Verdunstungskühle und bieten ein schönes Motiv.

Entlang der Kirchstraße und der Bethlehemer Straße sorgen Baumreihen für eine klare Orientierung und Beschattung des Straßenraumes. Eine große Fläche für die Außengastronomie des Extrablattes entsteht, wodurch der Platz belebt wird.

Der Höhenunterschied zum Eingang des Medio.Rhein Erft Gebäudes und zum angrenzenden Konrad-Adenauer-Platz wird durch eine langgezogene und geschwungene Stufenanlage angeschlossen. Die Gestaltung nimmt den Verlauf der Kleien Erft auf, wodurch eine zusammenhängende Freifläche mit dem neuen Ufer entsteht. Der Hubert-Rheinfeld-Platz bekommt eine lockere Baumreihe in leicht geschwungener Form.

Am Konrad-Adenauer-Platz wird das einheitliche Bild weiter fortgeführt. Die zentrale Platzfläche wird zur Betonung mit einem anderen Pflasterbelag versehen. Hier entsteht ein Veranstaltungsraum im Freien. Die einfassende Stufenanlage kann auch als Sitztribüne genutzt werden. Auf dem Platz werden Bäume zur Beschattung gepflanzt, mit Sitzbänken zum Aufenthalt. In der östlichen Platzhälfte werden die Bestandsbäume erhalten und eine extensive Begrünung sorgt für eine ruhige Atmosphäre mit hohem ökologischem Wert.

Der Anschluss der Fußgängerzone zur Kölner Straße wird freier gestaltet, sodass eine klare Öffnung entsteht. Zur Verkehrsführung kann ein Verteilerkreis eine neue Strukturierung bilden, die eine bessere Überquerung ermöglicht.

Das Ziel besteht in einer gut strukturierten und ökologisch wertvollen Neugestaltung sowie aus einer Verknüpfung von Bestehendem mit Neuem. Ein wichtiger Gestaltungspunkt ist die Steigerung der ökologischen Vielfalt mit einer verbesserten Biotopverbindung der angrenzenden Grünbereiche. Es werden klimaresistente Gehölze, wie Linde, Amberbaum und Robinien verwendet. Die grünen Abschnitte werden zu leicht extensiven Wiesen, um den ökologischen Wert für Insekten zu heben. Die Flächen sind in Teilen mit leichten Mulden versehen, um bei Starkregenereignissen das anfallende Niederschlagswasser zu speichern und vor Ort zu versickern, sodass dieses nicht durch die Kanalisation abgeführt werden muss. Insgesamt schafft der Teppich eine starke Entsiegelung der Fußgängerzone. Auch die Grünfläche am Konrad-Adenauer-Platz wird im selben Stil angelegt. Der neue Biotopverbund schafft eine Verknüpfung der Biotope durch die Stadt und schafft durch die Kreuzung an der Kleinen Erft einen neuen Anschlusspunkt für viele Lebewesen.

Auslober: Stadt Bergheim
Art des Wettbewerbs: Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

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