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Das Zentrum bekommt ein neues Gesicht
Ziel ist es, die Qualitäten des Herscheider Ortskerns zu stärken und Orte mit besonderer Identität herauszuarbeiten. Unser Entwurf entwickelt ein zusammenhängendes großzügiges Freiraumkonzept für eine neue Ortsmitte der Begegnung. Dazu gehört eine städtebauliche Neuordnung, um Verbindungen zu stärken und neue Raumkanten zu schaffen.
Übergreifend ist das Konzept des shared space von großer Bedeutung. Der gesamte Zentrumsbereich wird einheitlich gestaltet, das durchgehende Pflaster erzeugt ein geschlossenes Bild und zieht die unterschiedlichen Flächen zusammen.
Am Markt/ Lüdenscheider Straße / Plettenberger Straße
Die teilende Wirkung der Hauptachse Lüdenscheider Straße / Plettenberger Straße kann durch das Konzept des shared space überwunden werden. Der Verkehrsfluss wird weiterhin beibehalten, auch die Bushaltestelle verbleibt an ihrem Standort.
Die neue Mitte!
Dieser Kreuzungsbereich ist als neuer Treffpunkt im Zentrum besonders wichtig. Um seine Funktion zu stärken, sollte das Wohnhaus an der Ecke zwischen Lüdenscheider Straße und der Straße Am alten Schulplatz abgebrochen werden. Auch wenn derzeit nicht die Zeichen für einen Grundstückserwerb durch die Stadt stehen, soll diese städtebauliche Perspektive langfristig offen gehalten werden. Dadurch bietet sich die einmalige Chance, einen neuen Freiraum zu schaffen, der eine wichtige öffnende Geste darstellt.
Der neue Platz im Herzen Herscheids gibt dem Zentrum ein frisches einladendes Gesicht. Es entsteht ein direkter Bezug zum Schulplatz, der Eindruck des großen Ganzen wird gestärkt. Ein Solitärbaum mit Rundbank setzt einen wichtigen Akzent, dient als Wegemarke und lädt zum Verweilen ein. Besondere Spiel- und Sitzgelegenheiten zusammen mit dem Platzbaum schaffen Identität und Aufenthaltsqualität.
Der Höhenversprung zur Straße Am alten Schulplatz wird durch eine Treppe abgefangen. Zur Neuen Straße hin laufen die Stufen aus und passen sich an das Gelände an.
Es entstehen neue Blickbeziehungen: Das Fachwerkhaus am Schulplatz wird zusätzlich inszeniert. Vom neuen zentralen Platz aus ist es nun direkt einsehbar.
Vorplatz Apostelkirche
Der Vorplatz der Apostelkirche stellt einen weiteren Baustein des einheitlichen Gestaltungskonzepts für die neue Ortsmitte dar. Die Pflanzbeete werden zurückgebaut, um den Zugang zu öffnen. Vor der Treppenanlage lädt eine Rundbank die Mitglieder der Kirchengemeinde dazu ein, im Schatten der Bäume innezuhalten und zusammenzukommen.
Schulplatz
Der Schulplatz wird wie im IHK vorgesehen am südlichen Rand durch einen Neubau begrenzt. Der Platz erhält eine neue Raumkante und wird gefasst. Der Höhenunterschied zur Neuen Straße wird mittels einer Stufenanlage überwunden. Dadurch öffnet sich der Platz zur Straße hin. Die neue Sitzstufenanlage als westliche Platzkante schafft zusätzliche Aufenthaltsqualität. Die Bestandsbäume im Bereich der Sitzstufenanlage werden durch Neupflanzungen ersetzt. Zwei weitere Platzbäume lockern den Platz auf und bieten neue Sitzmöglichkeiten.
Der Bezug zwischen Schulplatz und dem neuen zentralen Platz bietet zusätzlich den Vorteil bei Veranstaltungen, Märkten oder Festen den Platz bis zur Straße hin zu bespielen.
Über den Platz werden weiterhin die angrenzenden Gebäude erschlossen. Auch die Stellplätze für Anwohner bleiben erhalten.
Ausstattung
In der Planung folgen alle technischen Einbauten wie Leuchten, Fahrradbügel und Papierkörbe farblich dem anthrazitfarbenen Kanon, der sich aufgrund seiner dezenten Farbgebung positiv in das Gesamtbild einfügt. Das Lichtkonzept sieht durchgehend Lichtstelen vor. Der zentrale Schulplatz bekommt eine Akzentuierung durch 7m hohe Stelen. In den übrigen Bereichen kommen 5m hohe Licht-Stelen. Ausgewählte Bäume werden durch Baumstrahler inszeniert.
Durch die Umsetzung der neuen Mitte Herscheid wird ein Ort mit eigener Identität gestärkt und das Umfeld wieder zu dem gemacht, was es eigentlich sein sollte – ein belebtes multifunktionales Zentrum, das von Alt und Jung genutzt werden kann.
AUFTRAGGEBER: Gemeinde Herscheid
ARCHITEKT: Hanses Architekten, Meinerzhagen
PLANUNGSZEIT: 2015 – 2017
BAUZEIT: 2017 – 2018
BEARBEITUNGSFLÄCHE: 3.160 qm
GESAMTKOSTEN: 860.965 EUR
UNSERE LEISTUNGEN: Objektplanung, Objektüberwachung