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August-Bebel-Platz und Weseler Straße Duisburg-Marxloh
3. Preis

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August-Bebel-Platz und Weseler Straße Duisburg-Marxloh
3. Preis

Die Stadt Duisburg plant eine umfassende Neugestaltung des Stadtteils Marxloh, mit dem Ziel, die Lebensqualität der Bewohner*innen zu verbessern und den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Weseler Straße und der August-Bebel-Platz. Durch die Umgestaltung soll ein ansprechender und funktionaler Stadtraum geschaffen werden, der das städtische Leben bereichert.

Aufwertung der Weseler Straße
Die Weseler Straße wird durch eine Verengung der Fahrbahn und die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 20 in eine Mischverkehrsfläche umgewandelt, auf dem motorisierten Individualverkehr (MIV) nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Fußgänger*innen werden stärker in den Vordergrund gerückt, indem breitere Gehwege, sichere Übergänge und begrünte Aufenthaltsbereiche geschaffen werden. Diese Maßnahmen erhöhen nicht nur das Sicherheitsgefühl, sondern laden die Anwohner*innen auch zum Flanieren und Verweilen ein.

Die geplante Straßenaufteilung sieht eine Fahrbahnbreite von 6,5 Metern vor, flankiert von einem 3 Meter breiten Seitenraum, der eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten bietet. Hier sind nicht nur Grünstreifen mit Sitzmöglichkeiten vorgesehen, sondern auch Platz für Außengastronomie, temporäre Street-Food-Stände und Kurzzeitparkplätze. Zudem wird durch eine dezentrale Anordnung der Fahrradabstellplätze der Umweltfreundlichkeit Rechnung getragen.

Gepflasterte Kreuzungen, die den Vorrang der Fußgänger betonen, sorgen für sichere Überquerungen, während die asphaltierte Fahrbahn die Mischverkehrsfläche optimal ergänzt.

Umgestaltung des August-Bebel-Platzes
Der August-Bebel-Platz, als einer der wenigen öffentlichen Räume im dicht besiedelten Marxloh, soll zu einem multifunktionalen Stadtraum werden. Dieser Raum wird nicht nur den Bedürfnissen verschiedener Generationen gerecht, sondern auch als klimatisch angepasster Ort gestaltet. Der Platz bietet genug Fläche für Veranstaltungen, den Wochenmarkt und dient gleichzeitig als wichtiger Verkehrsknotenpunkt des ÖPNV.

Der Platz ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: Ein großzügiger Bereich mit besonderem Bodenbelag, der direkt an die Weseler Straße angrenzt, bildet eine multifunktionale Fläche, die unter anderem einen Wasserspielplatz enthält. Dieser kann bei Wochenmärkten ausgeschaltet werden, um Platz für Markthütten zu schaffen. Eine lange Sitzbank lädt zum Verweilen ein und bietet einen identitätsstiftenden Treffpunkt für die Bewohner*innen.

Der zweite Bereich des Platzes ist ein geschützter Raum mit Spielmöglichkeiten für Kinder. In der Zwischenzone befindet sich ein Jugendtreffpunkt, der Jugendlichen einen Rückzugsort bietet. Am Rand des Platzes gibt es weitere Sitzgelegenheiten, Fahrradständer sowie eine öffentliche Toilette, um den Raum vollständig auszunutzen und den Bedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden.

Ein barrierefreier Trinkwasserbrunnen auf dem Platz bietet Anwohner*innen und Besucher*innen die Möglichkeit, sich zu erfrischen und Flaschen aufzufüllen. Dies fördert nicht nur den Aufenthalt, sondern trägt auch zu einer nachhaltigen Nutzung des öffentlichen Raums bei.

Das Wassermanagement-Konzept für den Platz sieht die Pflanzung von zwei Reihen neuer Bäume vor, die über unterirdische Rigolen verfügen. Diese Rigolen entlasten das Kanalnetz, indem sie Regenwasser speichern und versickern lassen. Die Bäume tragen zur Verdunstungskühlung bei, indem sie Wasser über ihre Blätter abgeben, was das Mikroklima in der Umgebung deutlich verbessert. Die größeren bepflanzten Baumscheiben und der Einsatz von wassergebundenen Decken tragen zur Entsiegelung des Platzes bei.

Erschließung
Die Errichtung von sechs Bushaltestellen auf dem August-Bebel-Platz schafft einen zentralen Knotenpunkt des ÖPNV, der die Mobilität im Stadtteil entscheidend verbessert. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes wird eine 4,5 Meter breite Radachse angelegt. Ergänzend dazu stehen in unmittelbarer Nähe weitere Mobilitätsangebote zur Verfügung, die den Verzicht auf den MIV unterstützen. Auf dem Platz selbst sind 10 Stellplätze für den Fahrradverleih sowie eine Reparaturstation vorgesehen. Zudem bietet der Platz potenziell ausreichend Raum für eine Bike-and-Ride-Station mit Kapazität für bis zu 20 Fahrräder. An der Weseler Straße werden zusätzlich Stellplätze für vier Taxis sowie drei Carsharing-Fahrzeuge reserviert, um flexible und nachhaltige Mobilitätslösungen anzubieten.

Begrünung
Zur Klimaanpassung wird der Baumbestand auf dem August-Bebel-Platz um 13 neue Amberbäume, eine klimaresiliente Baumart ergänzt, die eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Stadtklimas spielen. Die großen Baumscheiben werden bepflanzt, um den ökologischen Nutzen zu maximieren, und die Begrünung wird auch in die Möblierung des Platzes integriert. Dies schafft nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern fördert auch die Biodiversität.

In der Weseler Straße ist die Möglichkeit, neue Bäume zu pflanzen, durch bestehende Oberleitungen eingeschränkt. Daher werden hier 2 Meter breite Grünstreifen angelegt, die mit einer extensiven Staudenmischung bepflanzt werden. Diese Pflanzen sorgen für ein farbenfrohes Erscheinungsbild und tragen gleichzeitig zur Verbesserung der Luftqualität bei.

AUSLOBERIN: Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement Stadt Duisburg
WETTBEWERBSART: Einphasiger freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb nach den Richtlinien für Planungswettbewerbe 2013
PLANUNGSPARTNER: a·g Licht GmbH, Köln

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