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Mit dem Bau der U-Bahn werden Visionen Wirklichkeit. Das (Wieder-) Erfinden einer differenzierten städtebaulichen Struktur, bestehend aus maßstäblichen Plätzen, in engem Netz miteinander verbunden, ist das Ziel dieses Beitrags.
Dabei werden die wichtigsten Bauten dieses Bereichs der Innenstadt in einen sinnvollen Bezug zueinander gestellt, so dass Synergien entstehen und eine spannende fußläufige Verbindung der Stadträume untereinander entsteht!
Während die Aufgabe in der Schadowstraße eher die räumliche Stärkung der ohnehin vorhandenen Fußgängerströme ist, wird in der Nord-Süd-Richtung ein neuer Strom entstehen und der Martin-Luther-Platz neu entdeckt werden. Eine neue Attraktivität und ein Zusammenhang der wichtigsten Stadtelemente wird geschaffen: Hofgarten, Schauspielhaus, Schadowstraße, Einmündung der Immermannstraße und Einmündung der Berliner Allee. Diese neuen Ströme werden in einen neuen, lang gezogenen Platz geleitet, der sich von der Hofgartenkante bis hin zu der Johanneskirche erstreckt.
Zentrales Element ist der neu geschaffene Berliner Platz, der sich mit dem Wegfall des Tausendfüsslers als neue städtebauliche Achse von Nord nach Süd durch die Innenstadt spannt. Dieser kann für Märkte und Veranstaltungen genutzt werden. Auf ihm befinden sich eingeschossige Pavillons für Ateliers, Markthändler, Büdchen in einem ruhigen Baumraster aus geschnittenen Platanen, der für Düsseldorf so typischen Baumart!
Der Hofgarten erhält als überragendes Parkdenkmal wieder sein ursprüngliches Gesicht, d.h. die Promenade wird entsprechend dem historischen Entwurf bis zum Jägerhof hergestellt, die Düssel wird an die Landskrone angebunden, Wegeführungen logisch ergänzt bzw. wiederhergestellt und die Blickachse auf die goldene Brücke wieder freigestellt. Eine obere und eine untere Promenade mit langgestreckten Sitzbänken entwickelt sich entlang der neuen Bebauung KÖ – Bogen I, der Hofgarten als Bühne, was für ein Ausblick!
Die in die Jahre gekommene Schadowstraße wird erneuert. Baumreihen und eine neue Oberflächengestaltung mit Betonstein rhythmisieren den Raum, Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Frischgrüne Gleditsien setzen auf der Schadowstraße Akzente. Eine neue Flaniermeile entsteht, in der Fußgänger Vorrang haben und Einkaufen einfach Spaß macht.
Der Gustaf-Gründgens-Platz erhält entsprechend seiner Bedeutung eine neue Oberflächengestaltung. Weißer, geschliffener Beton mit eingelassenen Theaterzitaten aus Edelstahl, die bis zum Berliner Platz laufen, schaffen eine neue Wahrnehmung des Platzes. Sitzbänke nehmen dabei die Formensprache des Theaters auf, bieten Augenblicke des Verweilens. Wasserfontänen als heiteres Spiel inszenieren und beleben diesen Platz zusätzlich. Eine Veranstaltungsfläche entsteht, die nunmehr durch klare Raumkanten definiert ist.
Der Schadowplatz bleibt auch aufgrund des sehr beliebten Weihnachtsmarktes großzügig befestigt, erhält aber in seiner Mitte zur Betonung eine ungebundene Decke und neue Bänke in den Randbereichen sowie einige neue Solitärbäume.
Das Umfeld der Johanneskirche wird neu gegliedert. Baumalleen und Rasenflächen schaffen ein neues eigenes Umfeld für diese wichtige Kirche mitten in der Stadt.
Auslober: Landeshauptstadt Düsseldorf
Wettbewerbsart: Internationaler städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb
Planungsparter: Molestina Architekten, Köln